Neujahrsempfang 2024

500 Gäste feierten gemeinsam das neue Jahr - zahlreiche Ehrungen.

Beim Neujahrsempfang 2024 der Stadt Hemau am 11. Januar durfte Bürgermeister Herbert Tischhöfer rund 500 Gäste aus Politik und Stadtleben in der Tangrintelhalle begrüßen. Meisterhaft musikalisch umrahmt von der Stadtkapelle Hemau erlebten die geladenen Vereins-, Firmen- und Behördenvertreter, aktuelle und ehemalige Stadträte sowie Bürgermeister der Nachbargemeinden samt Landrätin Tanja Schweiger einen feierlichen und unterhaltsamen Abend.

 

Bürgermeister moderiert Tangrintler Wetterbericht

Wie es in den Jahren seiner Amtszeit schon zur guten Tradition geworden ist, überraschte Bürgermeister Tischhöfer das Publikum bei seiner Rede wieder mit einigen „Special Effects“. Als er die Bühne betrat, ertönte das Tagesschau-Jingle und eine Stimme aus dem Off stellte das Stadtoberhaupt als Moderator des Abends vor. Tischhöfer übersprang jedoch den Nachrichtenteil und ging gleich zu einem global-regionalen Wetterbericht über.

In Anbetracht der allgemeinen Großwetterlage musste Tischhöfer von einem Tiefdruckgebiet berichten. Kriegerische Auseinandersetzungen in der Ukraine und im Nahen Osten, die allgemeine Inflation, weltweite Flüchtlingsströme und dergleichen mehr: Krisen über Krisen würden derzeit über die Menschheit hereinbrechen. Der Ausnahmezustand sei mittlerweile zum Dauerzustand geworden, der viele belaste. Tischhöfer ermutigte, die Krise als Chance zu Veränderung zu verstehen und den anhaltenden Herausforderungen mit vereinten Kräften zu begegnen.

Von Donnergrollen zu Sonnentagen

Auch eine weitere Unwetterfront – lautmalerisch verdeutlicht durch Blitz und Donner, die durch die Tangrintelhalle dröhnten – bereitet dem Stadtoberhaupt Sorgen: Die zunehmende verbale Verrohung im öffentlichen Diskurs sowie der Rechtsruck in der Gesellschaft. „Wir müssen unser soziales Gefüge schützen, damit solche Ideologien keinen Raum bekommen und sich nicht weiter ausbreiten können. Es steht in unserer Macht, dass das derzeitige Donnergrollen nicht in ein gigantisches Gewitter umschlägt“, mahnte Tischhöfer.

Der Bürgermeister schwenkte daraufhin zur lokalen Wetterlage um. Das Auditorium hörte nun sommerliches Vogelgezwitscher und Insektengesumm. In Hemau hätten im vergangenen Jahr viele Projekte Anlass zur Freude gegeben, etwa die Errichtung des Familienstützpunktes Jura, die Ansiedlung einer neuen Kinderarztpraxis oder die laufende Sanierung des Straßennetzes.

Auch wenn noch nichts gewiss sei, wagte Tischhöfer eine Wettervorhersage für 2024 und prophezeite einen positiven Wettertrend. Etwa würden die Bauvorhaben Kinderhaus und Schulsanierung weiter anlaufen und das Projekt „Sorgende Stadt Hemau“ würde Gestalt annehmen.

 

Plädoyer für die Jugend

Ideen gebe es viele, doch hapere es bisweilen am lieben Geld. Hier zeigte Tischhöfer Regenwolken am Wetterradar auf, denn oftmals würden den Kommunen von höherer Stelle viele Aufhaben aufgebürdet, die finanziell gar nicht zu stemmen seien. Ein solider Haushalt ist für Tischhöfer wichtig. Deshalb könnten womöglich nicht alle Projekte so zeitnah umgesetzt werden, wie es eigentlich wünschenswert sei.

Noch hinter einer dichten Nebelbank verborgen sind für Tischhöfer die Auswirkungen einer neuen technischen Entwicklung: der künstlichen Intelligenz. Diese werde sicherlich auch viele Prozesse in der Verwaltung erleichtern.

Einen Schritt in diese Richtung habe die Stadt Hemau bereits gemacht. Sie nimmt derzeit an einem bundesweiten Forschungsprojekt zum Thema „Digitale Barrierefreiheit“ teil. Zusammen mit weiteren Städten und Landkreisen in Deutschland wurde ein Avatar entwickelt, der Inhalte der städtischen Website in Gebärdensprache übersetzt. Dieser muss zwar momentan noch händisch mit Textbausteinen gefüttert werden, soll aber mittelfristig per KI alle Inhalte der Website selbstständig in Gebärdensprache ausgeben können.

Zum Ende seiner Rede ließ Tischhöfer frischen Wind durch die Halle heulen und brach eine Lanze für die Jugend, die bei weitem nicht so schlecht sei wie ihr Ruf und die er für ihre Offenheit, Kreativität und Zielstrebigkeit bewundere.

Seinen Wetterbericht schloss der Bürgermeister mit Monty Pythons „Always look on the bride side of life“ und dem Wunsch für das Publikum, 2024 immer auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen.

 

Ehrungen

Der Zweite Bürgermeister Robert Pollinger nahm zusammen mit Tischhöfer die Ehrungen vor. Ausgezeichnet wurden die besten Schulabgängerinnen und Schulabgänger aus dem Hemauer Gemeindegebiet: Christoph Silberhorn aus Hemau (Mittelschule Hemau, Note, 1,6), Anna Riepl aus Langenkreith (Johann-Simon-Mayr-Realschule Riedenburg, Note: 1,08), Linus Luef aus Hemau (Von-Müller-Gymnasium Regensburg, Note: 1,0) und David Utz aus Kollersried (Staatliche Fachoberschule Regensburg, Note: 1,0).

Auch aus dem beruflichen Bereich wurden mehrere Personen geehrt: Nicole Wild aus Hemau (Städtische Berufsschule für Augenoptik in München, Note: 1,0), Maximilian Lell aus Hemau (Ausbildung im Beruf „Steinmetz & Steinbildhauer“ als Kammersieger bei der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz), Lena Wein aus Hemau (Städtische Berufsschule für Hotelfachleute in Regensburg, Note: 1,0), Christoph Rappl aus Hemau (Abschlussprüfung zum Staatlich geprüften Techniker, Note: 1,5) sowie Franziska Pollinger aus Hemau (Abschluss des Studiums zur Automobilökonomin im Kfz-Gewerbe als Jahrgangsbeste, Gesamtnote: sehr gut).

Auch eine Sportlerin und einige Sportler durften auf die Bühne: Alessia Tina Kollmer aus Hemau wurde zweifache deutsche Meisterin im Para Schwimmen. Die Herren 55 Tennismannschaft der SG Hohenschambach wurde in der Bayernliga Meister ohne Punktverlust und spielt in der Sommersaison 2024 damit in der Regionalliga, der höchsten Spielklasse in ihrer Altersstufe. Wie alle Geehrten bekamen auch sie für ihre herausragenden Leistungen ein Präsent von Pollinger und Tischhöfer überreicht.