Literatur zum Mitnehmen
„Lesen-to-go“ ist ab sofort in Hemau angesagt: Vor dem Zehentstadel hat die Stadt einen öffentlichen, wetterfesten Bücherschrank aufgestellt. Interessierte können sich ab sofort kostenlos daraus bedienen und/oder ausgemusterte Wälzer aus dem heimischen Fundus darin für andere Bücherwürmer platzieren.
Rund um die Uhr geöffnet
Es sich im Rathausgarten mit einem Schmöker gemütlich machen, am Stadtplatz die Nase in einen guten Roman stecken oder sich einfach Literatur für zu Hause mitnehmen: Wer in Hemau künftig Wartezeit zu überbrücken oder mal wieder Lust zu lesen hat, kann sich ab sofort am Bücherschrank vor dem Zehenstadel bedienen – und das völlig kostenlos. Der wie eine Telefonzelle anmutende Schrank bietet Platz für bis zu 320 Bücher, die gut geschützt vor Wind und Wetter rund um die Uhr für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich sind.
Dynamik des Tauschens
Die Erstausstattung hat die Stadtbibliothek Hemau übernommen. „Wir haben den Bücherschrank mit einigen Gratis-Exemplaren aus unserer Bücherkiste befüllt, die wir in der Stadtbibliothek unseren Besuchern zur Verfügung stellen“, berichtet Bibliotheksleiterin Karola Künzl. „Der Bücherschrank soll aber natürlich auch von Dynamik des Tauschens leben und sein Sortiment ständig wechseln. Deshalb haben wir bewusst noch viel Platz gelassen.“
Interessierte sind völlig frei in der Benutzung. Wem ein Buch gefällt, kann es mitnehmen und bei anderer Gelegenheit ein ausgelesenes Buch hineinstellen. Das ist aber kein Muss. Es können auch Bücher mitgenommen werden, ohne neue zurückzulassen bzw. Bücher hineingestellt werden, ohne welche mitzunehmen. Durch dieses Prinzip sollte es in jedem Fall immer wieder neue Bücherschätze im Schrank zu entdecken geben. Wichtig dabei ist nur, den Bücherschrank nicht zu überfüllen.
Prinzip der Nachhaltigkeit
Den neuen Bücherschrank hat auch gleich Hemaus Erster Bürgermeister Herbert Tischhöfer ausprobiert. „In der Regel lese ich Bücher nur ein einziges Mal. Dann ist für mich das Thema abgeschlossen und ich möchte wieder etwas neues lesen“, berichtet er. Deshalb fiel es Tischhöfer auch nicht schwer, ein Exemplar aus dem heimischen Bestand auszumustern. „Bruno Chef de police“ von Martin Walker heißt der Titel, den der leidenschaftliche Regionalkrimi-Fan im Hemauer Bücherschrank zurückgelassen hat. Dafür hat er sich den Titel „Die Eifel-Connection“ von Jacques Berndorf mitgenommen und ist schon gespannt auf die Lektüre.
„Mich begeistert der nachhaltige Gedanke dahinter, mit meinen ausrangierten Büchern jemand anderem noch eine Freude machen zu können. Außerdem möchten wir mit dem Bücherschrank noch mehr Menschen zum Lesen animieren. Ich würde mich freuen, wenn er gut angenommen wird“, so das Stadtoberhaupt.
