Sommerempfang

Stadt Hemau lud 450 Gäste aus Politik und Stadtleben ins Grunwald-Anwesen.

Einen kleinen Sommernachtstraum erlebten die Gäste am Mittwoch, den 6. Juli 2022, im Grunwald-Anwesen in der Riedenburger Straße. Die Stadt Hemau hatte am späten Nachmittag und Abend zum Sommerempfang geladen, der als Ersatzveranstaltung des pandemiebedingt ausgefallenen Neujahrsempfangs konzipiert worden war.

450 Gäste aus Politik und Stadtleben

Zweimal in Folge musste der Neujahrsempfang der Stadt Hemau, der traditionell immer im Januar stattfindet, aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Ein umso schöneres Nachhol-Event hatte sich das Planungsteam rund um Bürgermeister Herbert Tischhöfer einfallen lassen. Im ehemaligen Familien- und Firmensitz der Bekleidungsdynastie Grunwald, den die Stadt Hemau 2019 als universelle Gestaltungs- und Entwicklungsfläche im Umfeld des Schulkomplexes erworben hatte, fand der erste Sommerempfang in der Geschichte der Stadt Hemau statt.

450 Gäste aus Politik und Stadtleben, darunter Vereins-, Firmen- und Behördenvertreter, aktuelle und ehemalige Stadträte sowie auch fast alle Bürgermeister der Nachbargemeinden samt dem stellvertretenden Landrat Willi Hogger, waren der Einladung der Stadt Hemau in den malerischen Villenpark gefolgt und erlebten einen feierlichen und gleichsam unterhaltsamen, lauen Sommerabend. Das weitläufige Grunwald-Anwesen mit seiner besonderen Romantik alten Baumbestandes, wilder Hecken und eines stillgelegten Wasserbassins bot dafür die perfekte Kulisse. Der städtische Bauhof hatte das Gelände meisterlich in Szene gesetzt. Nach Einbruch der Dunkelheit zauberten Kerzenlicht und die von unten stimmungsvoll bestrahlten Baumriesen ein einmaliges Ambiente.

 

Rede untermalt mit „Emojis“

Mit ihren „Blasmusikgrüßen“ eröffnete die Stadtkapelle Hemau, die den Abend musikalisch begleitete, den Empfang. Zweiter Bürgermeister Robert Pollinger begrüßte die Gäste.

Nach einem gemeinsamen Gebet von Stadtpfarrer Berno Läßer, Pfarrerin Sibylle Thürmel und Pfarrer Dr. George Oranekwu übernahm Erster Bürgermeister Herbert Tischhöfer das Rednerpult, der seine Ansprache mit sogenannten Emojis – kleinen Symbolen, die vorwiegend bei der Kommunikation im Internet und am Handy eingesetzt werden – untermalte.

Als erstes deckte er ein glückliches Emoji auf und führte dem Auditorium vor Augen, dass man in Hemau wirklich allen Grund zum Glücklichsein habe. Viele große Straßenbauprojekte sowie der Breitbandausbau seien bereits in der Umsetzung. Zudem sei Hemau eine lebens- und liebenswerte Stadt mit viel Potenzial.

 

Epoche des Umbruchs

Dennoch stimmte das Stadtoberhaupt, begleitet von einem passenden Emoji, auch nachdenkliche Töne an. „Es sind unsichere Zeiten, in denen wir leben. Wir befinden uns in einer Epoche des Umbruchs, in einer Welt der Unsicherheit, in der nichts mehr so ist, wie wir es bislang gewohnt waren“, so Tischhöfer. Als Beispiele führte er neben der Corona-Pandemie mit ihren gesellschaftlichen Auswirkungen auch den Ukrainekrieg und sämtliche davon ausgehende wirtschaftliche Folgen an, die auch vor Hemau nicht halt machen würden. „Wir müssen uns auf andere Zeiten einstellen, bei denen ein ,Weiter so!‘ nicht mehr möglich sein wird“, prophezeite er.

Diese Entwicklungen könnten bisweilen – wieder mit Verweis auf das entsprechende Emoji – schon wütend machen. „Preissteigerungen in exorbitanter Höhe führen zu Unsicherheit. Wir werden sicherlich das eine oder andere Mal umdenken und umplanen müssen. Hier eingeschränkt zu sein und deshalb womöglich Großprojekte nicht wie geplant zeitnah umsetzen zu können, ärgert mich“, sagte Tischhöfer.

Auch die um sich greifende Ellenbogenmentalität mit ihren Auswüchsen, die in Hemau auch immer wieder in Vandalismus-Vorfällen gipfelten, prangerte er an.

Gesellschaftliches Leben läuft wieder

Dennoch überwog am Ende seiner Rede mit dem lachenden Emoji wieder das Positive. „Trotz aller Widrigkeiten haben wir Grund zu lachen und uns an den schönen Dingen des Lebens und in unserer Gesellschaft zu freuen“, meinte Tischhöfer. Nach zwei Jahren pandemiebedingtem Stillstand sei das Leben wieder in die Stadt zurückgekehrt. Das Bürgerfest konnte endlich wieder stattfinden, das Vereinsleben blüht wieder auf und auch auf das Tangrintel-Volksfest dürfen sich die Bürgerinnen und Bürger freuen. Zudem können die Kulturschaffenden wieder Lesungen, Ausstellungen, Konzerte und vieles mehr durchführen. „Insgesamt liegen viele neue Projekte und eine Menge Arbeit vor uns. Darauf freuen wir uns. Lassen Sie uns zuversichtlich in die Zukunft blicken“, beendete der Bürgermeister zusammen mit dem Song „Don’t worry, be happy“ von Bobby McFerrin seine Rede.

Die Veranstaltung schloss mit Dankesworten an alle Mitwirkenden des Sommerempfangs der Dritte Bürgermeister Thomas Gabler. Die von der Stadtkapelle intonierte Bayern- und Nationalhymne beendete den offiziellen Teil des Abends. Bei bayerischem Fingerfood, kühlen Getränken und guten Gesprächen ließ man den ersten Sommerempfang auf dem Tangrintel ausklingen.