Helden der Straße

Winterdienst auf dem Tangrintel.
Winterdienst Unimog

Die Temperaturen sinken. Bald wird der erste Schnee fallen. Während für die meisten die „staade Zeit“ beginnt, herrscht im Bauhof Hemau Hochkonjunktur. Die Mitarbeiter rüsten sich für den Winterdienst, der den Männern in der kalten Jahreszeit alles abverlangt.

Fünf lange Monate Winterdienst

„Der Winterdienst beginnt am 1. November und endet am 31. März – in harten, langen Wintern gegebenenfalls später“, berichtet Andreas Klemenz, der seit Anfang November zusammen mit Ernst Böhm den Hemauer Bauhof leitet. Der gesamte Gemeindebe­reich ist in verschiedene Räum- und Streubezirke eingeteilt. Bei Schnee und Glätte können bis zu fünf Räumfahrzeuge der Stadt Hemau sowie drei weitere von Fremdfirmen ausrücken. Zusätzlich sind Handräumtrupps unterwegs, um öffentliche Plätze freizuhalten.

Bezüglich der Räum- und Streuroute geht der Bauhof planvoll vor. „Der Winterdienst­einsatz wird durch einen Stufenplan durchgeführt. Zuerst kommen die Hauptver­kehrsstraßen und Buslinien dran. Der Verkehr muss fließen können. Auch gefährliche Strecken wie etwa durch den Wald werden bevorzugt gesichert. Erst dann nehmen wir uns die Wohngebiete vor“, erklärt Andreas Klemenz, der selbst jahrelang im Winterdienst beim Landkreis Kelheim praktische Erfahrung sammeln konnte.

Bauhof-Mitarbeiter Martin Pichl fährt seit sieben Jahren für die Stadt Hemau Winterdienst (Fotocredit: Doris Wirth).

Einsatz bei Nacht und Nebel

Der tägliche Kontrolldienst startet um 3 Uhr morgens und endet um 20 Uhr abends. Bei Schneefall und Eisglätte werden die diensthabenden Kollegen, wie etwa Martin Pichl, alarmiert. Er eilt unter Umständen bei Nacht und Nebel zum Bauhof und belädt sein Streufahrzeug. Auf den großen Lastwagen passen vier Kubikmeter Salz, auf den kleineren Unimog 1,5 Kubikmeter. Dann geht es los. „Wir sind die Ersten auf der Straße. Vor uns hat noch niemand gestreut“, beschreibt er die mitunter schwierige Ausgangslage. Außerorts setzen den Bauhof-Mitarbeitern vor allem Schneever­wehungen zu. Nasser Schnee ist etwas willkommener, da er schwerer ist und nicht so leicht verweht wie Pulverschnee.

Doch auch freie Straßen bergen ihre Tücken. Bei feuchter Witterung und Minusgraden droht Eisglätte. Je nach Wetterlage kann ein Winterdiensteinsatz zwischen drei und sechs Stunden dauern. Nach der Schicht ist auch noch nicht gleich Feierabend. Zuvor müssen erst die Streusilos der Einsatzfahrzeuge geleert und gesäubert werden. Schließlich muss für die nächste Schicht wieder alles parat stehen.

„Jeder packt das nicht.“

„Winterdienst ist physisch und psychisch sehr anstrengend“, zieht Andreas Klemenz Bilanz. In den Wintermonaten haben die Männer so gut wie keine Freizeit. Eis und Schnee nehmen auch keine Rücksicht auf Feiertage wie Weihnachten oder Silvester, sodass auch oft Familie und Freunde in dieser Zeit zu kurz kommen. Im langen Winter 2020/2021 summierten sich beim Hemauer Winterdienst beispielsweise 2.000 Einsatzstunden auf. „Jeder packt das nicht“, weiß Klemenz. Trotzdem machen er, Martin Pichl und ihre Kollegen ihren Job gern. „Wir machen es für die Bürger, nicht gegen die Bürger“, betont Klemenz und wirbt gleichzeitig um Verständnis: „Wir geben immer unser Bestes, um für sichere Straßen zu sorgen. Wir können aber nicht überall gleichzeitig sein. Wir bitten die Bürger, das im Hinterkopf zu behalten, wenn Nebenstraßen einmal nicht gleich früh morgens frei sind.“

Salzlager ist voll

Für die kommende Wintersaison ist der Bauhof jedenfalls bestens vorbereitet. Das städtische Salzlager ist voll. „Im langen Winter 2020/2021 lag der Salzverbrauch der Stadt Hemau bei 923 Tonnen – mehr als in einem Durchschnittsjahr sonst üblich ist. Wir sind gespannt, was uns diesen Winter erwartet“, so Klemenz. Sollten die Vorräte zur Neige gehen, können beim Lieferanten jedenfalls jederzeit mehrere Hundert Tonnen Salz nachgeordert werden. Erst kürzlich wurde außerdem ein neuer LKW für den Winterdiensteinsatz angeschafft. Somit steht dem Kampf gegen eventuelle Schneemassen nichts mehr im Weg.

 Stefan Ehrl (Bautechnik, links) und Andreas Klemenz (Leitung Bauhof, rechts) versichern: Das städtische Salzlager ist voll. Der Winter kann kommen (Fotocredit: Doris Wirth).

  

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